Musik als Mantra. Musikalische Reiseerinnerungen.

Nach einem ereignisreichen Tag mit vielen neuen Eindrücken, bunten Farben und schillernden Palästen lassen wir uns auf das Bett plumsen und strecken alle Viere von uns. Torsten schaltet den Fernseher ein. Es läuft irgend eine indische Serie. Sie wird von einem Werbeblock unterbrochen. Werbespots für indisches Fastfood, deutsche Küchengeräte sowie für die vielen weiteren kleinen und großen Luxusartikel dieser Welt flimmern über den Bildschirm. Und plötzlich fährt da eine junge Dame auf ihrem Yamaha Motorroller durch das Bild und singt »Hello to a new life.« Der Werbespot ist so spritzig, frisch, witzig und der Song brennt sich wie ein Mantra in meinen Kopf ein.

Indien im Jahr 2012 war meine erste längere Reise in einen vollkommenden anderen Kulturkreis. Die Reise hat mich nachhaltig geprägt. Sie hat meinen Horizont erweitert und meine Einstellung zum Leben. Es ist eine Ausstellung entstanden und hat mein Portfolio auf diesem Blog erweitert.

»Hello to a new life. | Life is an adventure.«

Der Werbesong für den Motorroller ist zu meinem Gute-Laune-Mantra geworden und weckt mich seither als Weckton für einen guten Start in den Tag.

Blogparade »Der Sound deiner Reisen«

Als ich Marcs Beitrag zum »Sound deiner Reisen« las, fiel mir sofort der oben beschriebene Song ein. Mir geht es wie Marc: manchmal höre ich ein Lied und plötzlich ist alles wieder da: der Urlaub, ein bestimmtes Ereignis, ein besonderes Gefühl. Ich träume mich mit der Musik zurück in die Zeit oder an einen bestimmten Ort. Gehe noch mal im Kopf durch, was mich damals bewegt hat, wie ich gereist bin, mit wem ich sprach, was ich gemacht und erlebt habe.

So zum Beispiel in diesem Jahr. Wir waren mit unserem alten VW T3-Bus Hilde in Kroatien unterwegs. Ich kam gerade vom Ticketkauf für die Fährüberfahrt von Istrien nach Cres  zurück und fragte, was Torsten und das Schwein denn gerade so machen. »Wir hören gerade die Katzenpissepistole.« Ich fragte verwundert »Was?« Torsten klickte auf Repeat und der CD-Player spielte den Song noch einmal. Schon bei den ersten Klängen war mir alles klar: nur Funny van Dannen kann auf solche Wortschöpfungen und solche Lieder kommen.

Die CDs von Funny begleiteten uns von nun an auf unserem Trip durch Kroatien. Immer wieder hörten wir in die Alben rein und sangen laut mit während wir auf der spektakulären Adria-Magistrale entlang fuhren und ließen manchmal auch die Gedanken schweifen bei eher nachdenklichen Songs.

»… ich habe einen guten Tropfen es ist mein Bester.
Und wenn wir uns zuprosten, wenn wir sagen zum Wohle,
dann schlag ich zu dann schieße ich mit meiner Katzenpissepistole!«

Frage ich Torsten, welchen Song er mit unserer Reise durch Laos und  Kambodscha verbinde, sagt er sofort – wie aus der Pistole geschossen: »’Holiday in Cambodia’ von den Dead Kennedys.«
Mir fällt es hier ein wenig schwerer. Wir haben zwar sehr viel erlebt und gesehen, aber wir haben so gut wir gar nicht bewusst Musik gehört.

Naturklänge.

So bleiben die Begegnung mit den Elefantendame Mae Khm Koun oder den Süßwasserdelfinen bei den 10.000 Inseln ganz naturbelassen. Auch Angkor Wat und Phnom Penh haben sich auch so sehr gut in unsere Erinnerungen eingebrannt: bei unseren Tempelbesuchen in Angkor hat sich beispielsweise der Sound der Postkarten-verkaufenden Kinder in unser Gedächtnis eingebrannt, die ihren Text auch weiterhin aufsagten, egal, ob wir zuhörten oder nicht.

Musik als Soundtrack.

Manchmal entstehen Verbindungen zu einer bestimmten Reise oder Ausflug durch den späteren Videozusammenschnitt und der Unterlegung mit Ton. So ging es mir, als ich die bewegten Bilder und Fotos vom Fusion-Festival 2014 zu einem kleines Video zusammenfügte und mit einem Song von den Isbells – Reunite untermalte.
Neulich saßen wir im Auto und der Song lief. Ich hatte sofort die Bilder vom Festival im Kopf und auch Torsten meinte: »Wo hattest du das Lied noch einmal unterlegt? Das war doch bei unserem Fusion-Video.« Ja genau.

Sicher ließe sich die Liste noch unendlich fortsetzen.

Da wäre der Song »Geboren in Afrika« von Freygang, die dieses Jahr ihr erstes Unplugged-Konzert gegeben haben und das auch noch auf einer der schönsten Inseln, nämlich Hiddensee. Immer wenn ich den Song jetzt höre, muss ich daran denken, wir wir da oben beim Klausener saßen und an einem lauen August-Abend dem Konzert lauschten.

Musik transportiert nicht nur Erinnerungen. Musik setzt auch Verknüpfungen. Musik schafft Anreize.

Aber ich muss auch an das denken, was seit Sommer 2015 in Deutschland abgeht: Menschen, die auf der Flucht sind und unsere Unterstützung brauchen und die besorgten Wutbürger_innen, die nichts besseres zu tun haben, als Hass zu säen und Lügen zu verbreiten, während in den Notunterkünften die Geflüchteten teils sehr unwürdig auf eine Registrierung ausharren. Und in den heiligen Hallen sitzt die Regierung zusammen, plant ständig neue Dinge, ohne richtig was zu bewegen.

Nun bin ich gespannt, bei welchem Lied erwachen deine Erinnerung sofort wieder? Wann hast du sofort wieder diese besonderen Reiseerinnerungen im Kopf? Legst du manchmal ein bestimmtes Album auf, um dich an einen besonderen Ort zurück zu träumen?

Übrigens, weitere spannende musikalische Reiseerinnerungen hat Marc auf reisezoom.com zusammen getragen. Angefangen von der persönlichen Hitparade fürs Wandern über den Sound Uruguays bis hin zum Sound des Reisen findest du dort viele spannende Geschichten.

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  1. […] Kiraton – Musik als Mantra. musikalische Reiseerinnerungen. […]

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  3. Hi Kirsten, voll gut der Beitrag. Hat richtig Spaß gemacht! Vor allem die Erinnerung an die Fähre in Kroatien, nicht nur, dass Katzenpissepistole mein Wort des Tages ist, nö, es rief auch bei mir Erinnerungen wach. Dort stand ich nämlich auch schon 🙂

    Liebe Grüße,
    Marc

    • Hahaa cool. Ja wirklich ein tolles Wort & toller Abend.
      Danke für deinen Kommentar lieber Mark.
      Ich habe jetzt auch sofort wieder die Bilder im Kopf & träume mich zurück.

      Liebe Grüße Kirsten

Kommentare sind geschlossen.

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