Winderwonderwalk. Eine Ode an den Schnee.

Foto-Winterspaziergang. Eine Ode an den Schnee.

Foto-Winterspaziergang.

Eine Ode an den Schnee.

Du kennst das: sobald der Winter in die hiesigen Gefilde Einzug hält, zieht es dich nach drinnen und du wärmst dir die Hände an einer schönen Tasse mit heißem Ingwer. Doch sobald draußen der Schnee in weißen Flocken lautlos vom Himmel fällt, drückst du dir die Nase an der Fensterscheibe platt und hoffst, dass genügend liegen bleibt, damit du eine*n Schneefrau oder -mann bauen, eine Schneeballschlacht anzetteln oder dass du mit deinem Schlitten die Berge hinab rodeln kannst. Oder zumindest soviel, dass du ein paar schöne Bilder vom Schnee mit der Kamera einfangen kannst.
Und dann scheint die kalte, klare Wintersonne und nichts hält dich mehr hinterm warmen Ofen, du schnürst schnell deine Winterstiefel, bindest dir deinen Schal um, schlägst den Kragen deines Mantels hoch, setzt noch geschwind die Mütze auf und dann nichts wie raus mit dir – in den Schnee.

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Rodeln in den Sohlener Bergen. 

Neulich war es hier in Magdeburg mal wieder soweit. Über Nacht hatte sich der Magdeburger Raum in eine weiß gezuckerte Winterwelt verwandelt. Daher hat der Freund mich und meinen Schlitten mit in seine Winter-Kindheitswelt mitgenommen: in die Sohlener Berge.
»Wow« denkst du jetzt sicher: »Berge!« Naja, das Wort verspricht mehr, als es letztendlich hält. Es ist vielmehr eine Hügelkette im Süden Magdeburgs, die während der Saale-Kaltzeit durch eine Endmoräne entstand.
Aber falls du kein_e geübte Läufer*in bist, kannst du beim Schlitten-den-Hügel-hinaufziehen, schon etwas ins Schwitzen kommen.

Wir ließen unseren Wagen in einem kleinen Feldweg rechts neben der Sohlener Straße Richtung Beyendorf stehen, holten den Schlitten aus dem Kofferraum und schon ließ ich mich den Hügel hinauf ziehen – zumindest ein Stück. Dann ein paar Meter direkt neben dem Feld entlang und hinein in das kleine Waldstück. Von dort aus folgten wir einfach dem freudigen Kinderlachen und den Rufen der Eltern.
Angekommen, ging es auch für uns direkt den kleinen Abhang hinunter. Den Anfang machte der Freund: der Schlitten sprang über die kleinen Unebenheiten hinweg und kam heil unten an. Nun war ich an der Reihe. Unter vielem Juchzen lenkte ich den Schlitten die Sohlener Berge hinunter. Was für ein Spaß. Gleich nochmal!

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Nachdem wir unserem Geschwindigkeitsrausch genug gefröhnt hatten, liefen wir den Holweg entlang. Hier und drückte ich den Auslöser meiner Kamera. Der Freund berichtete aus seinen Kindheitstagen, wie er mit einem selbst gebauten, eisernen Rodelbob die Todesbahn hinunter rodelte und sich dabei fast alle Knochen brach und blutüberströmt übers Feld heim zu seinen Eltern lief. Er berichte mir auch, wie er in der Kindheit oft mit seinem Großvater und seinem Vetter den Fuchsbau oder die alten Bunkeranlagen hier inspizierte. Diese sind übrigens im zweiten Weltkrieg im Rahmen einer deutschen Flakstellung erbaut wurden. Gegen Ende des Krieges, genauer gesagt am 11. April 1945 wurden diese von den US-amerikanische Einheiten eingenommen. Von hier aus wurden an den letzten Kriegstagen die, noch von den deutschen Truppen gehaltenen, Stadtteile beschossen.

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Schließlich gelangten wir an den Rand eines Feldes und vor uns eröffnete sich ein grandioser Blick über das südliche Magdeburg: links der Wasserturm und die Kirche in Salbke, rechts die Kien (Frohser Berg) mit Schönebeck  und direkt vor uns die Arnold-Knoblauch-Straße mit ihren Schiffbauch-Dächern. Wir liefen den Feldweg entlang zur Straße, wobei ich den Schlitten mit dem Freund drauf zog. Hier und da hielt ich noch einmal für das ein oder andere grandiose Foto von der schneebedeckten Weite an.

Von den Ergebnissen kannst du dich in diesem kleinen Video-Zusammenschnitt überzeugen:

Achja, wenn du Glück hast, entdeckst du im Winter, am Rande der Sohlener Berge und nur wenn es am Vorabend geschneit hat, den Yeti, der lustige Abdrücke von sich im Schnee hinterlässt. Klar, dass das Reiseferkel ihm das gleich tun musste.

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Fototipps – Fotografieren im Schnee.

Weiß, ja weiß – und nicht grau – ist der Schnee.

An dieser Stelle möchte ich dir noch ein paar kleine Tipps zum Fotografieren im Schnee verraten.
Sicher hast du dich schon das ein oder andere Mal gefragt, warum deine Kamera Schnee mitunter sehr grau erscheinen lässt, sprich das Bild unterbelichtet. Schuld daran sind die automatischen Belichtungs-Einstellungen deiner Kamera, die davon ausgeht dass jedes Motiv im Durchschnitt 18% des einfallenden Lichtes reflektiert. Deine Kamera reguliert daher im automatischen Modus Blende und Verschlusszeit.
Ausführlich beschreibt diesen Vorgang und was du selbst einstellen kannst Marc in seinem Fototipp 42: Was du über die automatische Belichtung wissen musst.

Damit jetzt der Schnee aber auch weiß statt grau wird, dreh einfach am Belichtungskorrektur-Rädchen. Meist gibt dafür an deiner Kamera ein extra Einstellrad oder du findest es im Kameramenü. Es ist mit dem schwarz-weißen Symbol +/- gekennzeichnet. Dreh das Rad mind. auf +1 bis +2.
Weiterhin empfehle ich dir, nicht in der Mittagssonne fotografierst. Morgens oder am Nachmittag bietet dir die Schneelandschaft schönere Schatten für mehr Tiefe.

Außerdem ist ein leicht grauer Tag für Fotos von Schneeschaften oft besser geeignet, wie du an diesen Bildern hier sehen kannst:

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Wenn du deine Fotos im Anschluss noch mit Lightroom nachbearbeitest (Fotos unbedingt im RAW-Format aufnehmen, kannst du hier auch noch einiges aus dem Schnee heraus holen.

Details und Kontraste.

Details wie Gras, Hagebutten, etc. kommen gerade mit ein wenig Schnee drauf besonders gut. Fotografiere daher nicht nur die weite Schneelandschaft, sondern suche die Details. Wähle ein Objektiv, mit dem du auch Details gut einfangen kannst und/oder geh nah ran.
Ein weiterer Tipp: finde Kontraste – hier im besonderen Farbkontraste. Ein grüner Grashalm, der aus der Schneedecke heraus lugt, bildet einen schönen Kontrast zum Weiß. Auch eine tiefrote Hagebutte sieht fantastisch mit einer Schneehaube aus, oder?

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Ausflug nach Schönebeck / Bad Salzelmen. 

Wenn du schon mal in den Sohlener Bergen bist, ist es bis Schönebeck nicht mehr weit. Dort gibt es den Stadtteil Salzelmen, in der es ein fantastisches Solebad mit dazu gehöriger Sauna-Landschaft gibt. Bevor es in die Sauna und ins Salzbad geht, empfehle ich dir einen kleinen Spaziergang durch den benachbarten Park. Dort steht auch ein Gradierwerk, welches zur Salzgewinnung dient. Gerade im Winter, wenn die Nase verstopft ist, kannst du hier mal tief durchatmen.

Außerdem bietet der Park auch schöne Winter-Fotomotive.

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Winternacht und Dom im Schnee.

Ich hatte bereits an den ersten Januartagen im Jahr 2016 das Vergnügen, den Magdeburger Dom im Schnee zu fotografieren. Das Tolle am Schnee ist ja, dass er so fabelhaft das Licht reflektiert. Er zauberte somit ein ganz besonderes Licht in dieser Nacht.

In Ermangelung eines Stativs, welches für eine Langzeitbelichtung ratsam ist, stellte ich meine Kamera auf die mit Schnee bedeckte Bank ab. Dadurch fing ich neben dem Dom im Hintergrund vorn noch ein wenig Schnee ein.
Ich nahm beim meiner Canon EOS 70D mit dem EF-S18-135mm f/3.5-5.6 IS STM-Objektiv* folgende Einstellungen vor: ISO 200 // ƒ/20.0 // 18.0 mm // Belichtungszeit 20 Sekunden und drückte den Auslöser:

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… übrigens, in der Zeit kannst du auch mal getrost vor der Kamera herum springen. Das gibt dann spannende Geisterbilder. Achja und wähle eine höhere Blendenzahl für mehr Tiefenschärfe, damit nicht nur der Vordergrund (Schnee) oder der Hintergrund (Dom) scharf werden, sondern möglichst alles.

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